Technischer Gebrauch und psychische Funktionen der Theorie in der klinischen Arbeit. Das Beispiel des »analysierenden Instruments« - Jahrbuch der Psychoanalyse 36

Der Autor diskutiert, auf welche Weise man mit psychoanalytischen Theorien, so wie mit anderen Theorien auch, versucht, das Verständnis von Beobachtungen zu systematisieren. Freud stellte fest, daß Systeme auch unbewußte Bedeutungen haben. Der Autor untersucht die unbewußten Schicksale psychoanalytischer Theorien klinischer wie mehr abstrakter Art auf verschiedenen Ebenen psychischer Funktion. Das Erlernen von Psychoanalyse wiederholt in gewisser Weise die Entwicklungsprozesse, die man beim Erlernen der ,Realität’ durchläuft. Der Autor betont die Rolle von Autorität und Überich-Funktion beim Erlernen und Anwenden von Theorien. Die weiterbestehende unbewußte Beziehung zwischen Theorie und Autorität hat einen Anteil daran, wie man Theorien anhängt, sie falsch verwendet oder sie verwirft oder eine anti-theoretische Haltung entwickelt. Das Konzept eines ,analysierenden Instruments' illustriert die Art und Weise, wie eine nützliche, probeweise entwickelte Vorstellung normative und einschränkende Wirkungen hat. Die Analyse der Einstellungen des Analytikers gegenüber Theorie und seinen Anwendungen stellt einen Aspekt der Gegenübertragungsanalyse dar.