»Las Meninas« von Velázquez. Zur Funktion der Illusionsbildung. Ein Aspekt der Interpretation eines Bildes - Jahrbuch der Psychoanalyse 28

von: Bettina Meissner, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Wolfgang Loch; Hermann Beland; Edeltrud Meistermann-Se

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1991

ISBN: 0009410028208 , 27 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

»Las Meninas« von Velázquez. Zur Funktion der Illusionsbildung. Ein Aspekt der Interpretation eines Bildes - Jahrbuch der Psychoanalyse 28


 

Die Intuition eines Künstlers kann psychologische Zusammenhänge eröffnen, die unsere Einsichten in den psychoanalytischen Prozeß erweitern. Umgekehrt können wir durch die Erkenntnisse aus unserer klinischen Arbeit den vielschichtigen Sinn eines Kunstwerkes besser begreifen. In dieser Arbeit habe ich dieses Wechselspiel zwischen Kunsterlebnis und psychoanalytischer Praxis am Beispiel des Gemäldes „Las Meninas" von Veläzquez und dem Bericht aus der Analyse einer jungen Frau dargestellt. Die Matrix meiner Überlegungen bildete die Beziehung: zwischen Veläzquez und dem König von Spanien und zwischen der Analysandin und ihrer Analytikerin. Diese Beziehung zeichnet sich ab im Kunstwerk ebenso wie in den Phantasien der jungen Frau, die sie an ein Objekt ihrer Umgebung anheftete. Für beide Beziehungen waren dies Objekte der Illusion und sie hatten die Funktion von Übergangsobjekten. Die Illusion, die sich an einem Übergangsobjekt festmacht, erfährt selbst ein Stück an Strukturierung, indem sie zugleich strukturbildend wirkt: sie steht an der Schwelle zur intrapsychischen Triangulierung. Die Funktion der Illusion ist die Kreation einer Form für den Ausdruck der starken Affekte in der Objektbeziehung.