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Kritik als Übung. Über negative Dialektik als Weg ästhetischer Kultivierung - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 40.1
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Kritik als Übung. Über negative Dialektik als Weg ästhetischer Kultivierung - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 40.1
Dieser Essay geht von Jürgen Habermas’ Bemerkung aus, negative Dialektik sei 'nurmehr' als eine (geistige) Übung zu verstehen. Demgegenüber schlage ich eine Neulektüre von Adornos Konzeption der Kritik aus einer Perspektive vor, die vor allem durch Michel Foucaults Arbeiten zu einer Ästhetik der Existenz und zum Thema der Selbstkultivierung eröffnet worden ist. Die ethische Bedeutung der von ihm in diesem Zusammenhang erörterten Übungspraktiken konnte Foucault jedoch nur in der ästhetischen Freiheit zur Selbstüberschreitung verorten. Auch der normative Gehalt von negativer Dialektik als Übung erwächst aus dem Bezug zur Freiheit. Die ästhetische Übung, die dabei in den Blick kommt, speist sich allerdings aus einem Paradigma transformativer Subjektivität, das geprägt wird durch ein paradoxes Kommunizieren zwischen dem Subjekt der Identität und der Nichtidentität des Subjekts mit sich. Negative Dialektik als Weg der Kultivierung ist somit untrennbar verbunden mit der Erfahrung des 'Mißlingens der Kultur'. Durch diese hindurch zeigt sich Adornos Konzeption erfahrungsabhängiger Metaphysik im neuem Licht.
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