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Goethes Deutung einer Symptomhandlung Lilis in ›Dichtung und Wahrheit‹ - Jahrbuch der Psychoanalyse 35
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Goethes Deutung einer Symptomhandlung Lilis in ›Dichtung und Wahrheit‹ - Jahrbuch der Psychoanalyse 35
Der Autor erinnert an eine Textstelle in »Dichtung und Wahrheit«, aus der hervorgeht, daß Goethe eine Symptomhandlung von Lili Schönemann als solche erkannte und psychoanalytisch deutete. Die Beschreibung und Deutung dieser Symptomhandlung ist eingebettet in ein angebliches »Gelegenheitsgedicht« (von Goethe selbst als »Scherze« bezeichnet), welches Goethe angeblich in der Nacht zum 17. Geburtstag seiner damaligen Verlobten Lili für diese als Entschuldigung für ihr zu spätes Erscheinen zum Geburtstagsfest schrieb. Nachweislich war Goethe aber zu dem angegebenen Zeitpunkt in der Schweiz. Der Autor vermutet, daß es sich bei dem »Gelegenheitsgedicht« um einen Traum Goethes handelt, welcher Goethes Schuldgefühle Lili gegenüber zum Inhalt haben könnte. Mit der Art der Darstellung dieses vermutlichen Traumes als »Gelegenheitsgedicht« hat sich nach Ansicht des Autors Goethe mit dem Leser von DuW einen »Scherz« erlaubt. Anhand dieses »Scherzes« versucht der Autor einige Gestaltungsprinzipien aufzuzeigen, nach denen Goethe vermutlich »Dichtung und Wahrheit« konzipierte.
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